26 сент. 2016 г.

Rumpelstilzchen -Румпельштільцхен

Es war einmal ein Müller, der war arm, aber er hatte eine schöne Tochter.
Nun traf es sich, dass er mit dem König zu sprechen kam und zu ihm sagte: "Ich habe eine Tochter, die kann Stroh zu Gold spinnen."
Dem König, der das Gold lieb hatte,    gefiel die Kunst gar wohl und er befahl, die Müllerstochter sollte alsbald vor ihm gebracht werden; dann führte er sie in eine Kammer, die ganz voll Stroh war, gab ihr Rad und Haspel und sprach: "Wenn du diese Nacht durch bis morgen früh dieses Stroh nicht zu Gold versponnen hast, so musst du sterben."
Darauf ward die Kammer verschlossen, und sie blieb allein darin.
Da saß nun die arme Müllerstochter und wusste um ihr Leben keinen Rat; denn sie verstand gar nichts davon, wie das Stroh zu Gold zu spinnen war, und ihre Angst ward immer größer, dass sie endlich zu weinen anfing.
Da ging auf einmal die Türe auf und es trat ein kleines Männchen herein und sprach: "Guten Abend, Jungfer Müllerin, warum weint Sie so sehr?"
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19 сент. 2016 г.

Der Hase und der Igel -Заєць і Їжак

Diese Geschichte ist eigentlich gelogen, Kinder, aber wahr ist sie doch, denn mein Großvater, von dem ich sie habe, pflegte immer, wenn er sie erzählte, zu sagen: "Wahr muss sie sein, mein Sohn, sonst könnte man sie ja nicht erzählen."
Die Geschichte aber hat sich so zugetragen.
Es war an einem Sonntagmorgen im Herbst, gerade als der Buchweizen blühte; die Sonne war am Himmel aufgegangen, und der Wind strich warm über die Stoppeln, die Lerchen sangen hoch in der Luft, und die Bienen summten im Buchweizen.
Die Leute gingen in ihrem Sonntagsstaat zur Kirche, und alle Geschöpfe waren vergnügt, auch der Igel.
Er stand vor seiner Tür, hatte die Arme verschränkt, er guckte in den Morgenwind hinaus und trällerte ein kleines Liedchen vor sich hin, so gut und so schlecht wie am Sonntagmorgen ein Igel eben zu singen pflegt.
Während er nun so vor sich hinsang, fiel ihm plötzlich ein, er könnte doch, während seine Frau die Kinder wusch und ankleidete, ein bisschen im Feld spazieren gehen und nachsehen, wie die Steckrüben standen.
Die Steckrüben waren ganz nah bei seinem Haus, und er pflegte sie mit seiner Familie zu essen, darum sah er sie auch als die seinigen an.
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